High Power Charging: Der Gamechanger für Logistikunternehmen?

In der Logistik ist Effizienz in Form reibungsloser Abläufe das A und O. Angesichts immer zunehmender Elektrifizierung von Fahrzeugflotten ist es daher unerlässlich, auch die Ladeinfrastruktur so effizient wie möglich zu gestalten. Kurze Stand- und Ladezeiten bei maximaler Kompatibilität sind unverzichtbar. Hier kommt das Konzept “High Power Charging”, kurz HPC, ins Spiel. Warum der Ansatz der Gamechanger für Logistikunternehmen ist und wie Sie davon maximal profitieren können: Das und mehr betrachten wir in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Darum braucht die Logistikbranche neue Ladeinfrastrukturen

Die Elektrifizierung der Logistikbranche schreitet rasant voran. Mit dem zunehmenden Anteil an batterieelektrischen Lkw stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Ladeinfrastruktur den gestiegenen Anforderungen anzupassen. Vor allem gesetzliche CO₂-Vorgaben und Flottenemissionsziele machen es notwendig, Diesel-Alternativen wirtschaftlich und zuverlässig in den Betriebsalltag zu integrieren.

Dabei stoßen viele herkömmliche Ladesysteme an ihre Grenzen: Lange Ladezeiten und fehlende Planbarkeit wirken sich unmittelbar auf betriebliche Abläufe und Lieferketten aus. Gerade im Fernverkehr, wo gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten die einzige Chance zum Zwischenladen bieten, ist eine leistungsstarke Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge unerlässlich. Nur mit hohen Ladeleistungen wie bei High Power Charging lassen sich Standzeiten minimieren und Fahrzeuge schnell wieder einsatzbereit machen.

Für Logistikunternehmen bedeutet das: Wer in moderne, skalierbare Ladelösungen investiert, sichert sich langfristige Betriebssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und die Erfüllung regulatorischer Anforderungen. Eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur ist daher kein optionales Nice-to-have, sondern der Schlüssel zu einem wirtschaftlich tragfähigen, elektrifizierten Transportwesen.

High Power Charging – Schnellladen für Ihre Flotte

High Power Charging steht für Ladeleistungen von 150 bis zu 400 kW und ermöglicht es, E-Fahrzeuge innerhalb kürzester Zeit wieder einsatzbereit zu machen. Für Betreiber von Transportflotten, leichten Lkw oder elektrifizierten Lieferfahrzeugen ist diese Technologie ein echter Effizienztreiber: Fahrzeuge können je nach Batteriekapazität innerhalb von 15 bis 45 Minuten signifikante Reichweiten nachladen: ideal für kurze Standzeiten im Tagesbetrieb oder für gezieltes Zwischenladen während geplanter Pausen.

Besonders relevant ist HPC in Logistik- und Busdepots, wo eine planbare und leistungsfähige Ladeinfrastruktur den reibungslosen Betrieb sicherstellt. Durch gezieltes Depotladen über Nacht lässt sich die Ladeleistung optimal auf die jeweiligen Betriebszyklen abstimmen. Die Ladezeiten sind kalkulierbar, der Energieverbrauch kann kosteneffizient verteilt werden, und es entsteht keine Konkurrenz mit betrieblichen Spitzenlasten am Tag.

Der größte Vorteil: HPC reduziert unproduktive Standzeiten drastisch und sorgt dafür, dass Fahrzeuge dann fahren, wenn sie fahren müssen. Gerade in der Logistik, wo Lieferfristen, Taktung und Auslastung eng kalkuliert sind, wird das zum Muss. Unternehmen, die auf HPC setzen, schaffen die Grundlage für eine zuverlässige und skalierbare Ladeinfrastruktur, die mit dem eigenen Fuhrpark mitwächst – und sichern sich gleichzeitig einen entscheidenden Zeit- und Wettbewerbsvorteil.

HPC & MCS im Vergleich – zwei Lösungen, ein Ziel

Ein Ansatz, der das gleiche Ziel verfolgt wie HPC, ist Megawatt Charging System (MCS). Bei dieser Technologie werden Ladeleistungen von über 1 Megawatt erreicht, im Maximum sogar bis zu 3,75 MW.

Mit MCS werden noch deutlich schnellere Ladezeiten erreicht als mit HPC. Allerdings sind viele Fahrzeuge mit dem System nicht kompatibel. Der bis zu 3 Kilogramm schwere MCS-Stecker ist zum Beispiel für PKW und kleinere Nutzfahrzeuge nicht geeignet. Für das Laden im Depot ist Megawatt Charging wenig sinnvoll, da für die längeren Standzeiten dort auch High Power Ladekapazitäten ausreichen. Diese sind zudem schonender für die Batterien, was Wartungskosten senkt. Dank verfügbarer Technik und etablierter Standards (z. B. CCS) lässt sich HPC schnell und zuverlässig in bestehende Prozesse integrieren.

MCS hingegen wurde speziell für den Fernverkehr und das Hochleistungsladen schwerer E-Lkw entwickelt. Mit Ladeleistungen von bis zu 3.750 kW ermöglicht es Zwischenladungen während gesetzlicher Pausen auf Langstreckenrouten. Die notwendige Stecker- und Kühltechnik ist deutlich komplexer und befindet sich aktuell noch im Standardisierungsprozess.

Nach unserer Einschätzung ist MCS nicht für den Depotbetrieb gedacht, sondern entfaltet seinen Mehrwert entlang von Autobahnkorridoren und an zentralen Verkehrsknotenpunkten.

Die zwei Ladelösungen im Vergleich

Merkmale High Power Charging (HPC) Megawatt Charging System (MCS)
Max. Leistung ab 150 bis zu 400 kW MCS Stecker 1 Megawatt bis zu 3.750 kW
Zielgruppe Pkw, leichte Nutzfahrzeuge Schwere Nutzfahrzeuge
Steckertyp CCS2 MCS (dreieckig)
Kabelkühlung In der Regel nicht gekühlt Flüssigkeitsgekühlt
Standardisierung Etabliert In Entwicklung

Beispielanwendungen: So profitieren Logistiker konkret

High Power Charging eröffnet Logistikunternehmen eine Vielzahl an praxisnahen Einsatzmöglichkeiten, um E-Fahrzeuge effizient in den Betriebsalltag zu integrieren. Besonders wirkungsvoll ist der Aufbau von Ladehubs an strategisch relevanten Punkten wie Verteilzentren, Autobahnstandorten oder innerstädtischen Umschlagplätzen. Hier lassen sich Ladezeiten ohne unnötige Stillstandszeiten optimal mit logistischen Prozessen verzahnen.

Ein häufig genutztes Modell ist das planbare Depotladen über Nacht: Fahrzeuge, die tagsüber im Einsatz sind, werden im Depot an HPC-Ladesäulen mit hoher Ladeleistung vorbereitet für den nächsten Einsatztag. So wird die Nachtzeit optimal genutzt, ohne zusätzliche Betriebskosten durch Tagstromtarife oder Produktionsunterbrechungen. Daneben ermöglicht HPC auch Schnellladungen während gesetzlich vorgeschriebener Ruhezeiten, zum Beispiel auf längeren Zustellrouten. Das spart Zeit und reduziert die Ausfallwahrscheinlichkeit.

Noch effizienter wird der Ladevorgang durch die Integration in bestehende Dispositions- und Energiemanagementsysteme. Ladezeiten und -kapazitäten lassen sich auftrags- und fahrzeugbezogen steuern, Ladefenster können dynamisch auf den Betrieb abgestimmt werden. In Kombination mit intelligentem Lastmanagement sorgt das für eine gleichmäßige Netzbelastung und reduziert Stromkosten insbesondere bei mehreren parallel ladenden Fahrzeugen. Kurz gesagt: HPC macht E-Mobilität in der Logistik nicht nur machbar, sondern auch wirtschaftlich.

Alles aus einer Hand: Ladeinfrastruktur mit ChargeOne

Der Umstieg auf elektrische Nutzfahrzeuge stellt Logistikunternehmen vor vielfältige Herausforderungen – insbesondere bei der Planung und Umsetzung einer zuverlässigen Ladeinfrastruktur. Mit dem Charging-as-a-Service (CaaS)-Modell bietet ChargeOne eine durchdachte Lösung, die speziell auf die Bedürfnisse von Flottenbetreibern und Logistikunternehmen zugeschnitten ist. Der besondere Vorteil: Sie starten ohne hohe Investitionskosten und erhalten eine skalierbare Komplettlösung, die mit Ihrem Fuhrpark mitwächst.

ChargeOne übernimmt sämtliche Schritte von der Standortanalyse und Ladeinfrastrukturplanung über die Beantragung notwendiger Genehmigungen bis hin zu Netzanschluss, Montage und laufendem Betrieb. Auch Wartung und Service erfolgen durch unsere erfahrenen Teams, sodass Sie sich voll auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Durch die nahtlose Integration in Ihre bestehenden Systeme wird Ladeinfrastruktur zur planbaren Größe im Betriebsalltag.

Besonders relevant für Logistikflotten: Die Ladepunkte können an bestehende Abrechnungssysteme angebunden und mit Zugangskontrollen ausgestattet werden. So lassen sich Fahrzeuge nutzerbezogen verwalten, Ladevorgänge exakt erfassen und verursachungsgerecht abrechnen, egal ob im Depot oder an einem externen Standort. Mit ChargeOne erhalten Sie nicht nur moderne HPC-Ladesäulen, sondern eine ganzheitliche Lösung, die Betriebsabläufe vereinfacht und den Umstieg auf Elektromobilität nachhaltig erleichtert.

Blick in die Zukunft: Infrastruktur für den elektrifizierten Güterverkehr

Die Elektrifizierung des Güterverkehrs ist längst keine Vision mehr, sondern ein zentraler Bestandteil der Mobilitäts- und Klimastrategien auf nationaler und europäischer Ebene.

Förderprogramme unterstützen gezielt die Anschaffung von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben sowie den Aufbau passender Ladeinfrastruktur. Gerade für Logistikunternehmen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um von finanziellen Anreizen zu profitieren und die Weichen für die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stellen.

Gleichzeitig schreitet die Standardisierung von HPC-Technologien weiter voran. Ladesysteme mit bis zu 400 kW sind heute bereits praxiserprobt, herstellerübergreifend kompatibel und im Markt verfügbar. Noch höhere Ladeleistungen werden nicht nur mit Megawatt Charging Systems, sondern auch anderen Ansätzen erforscht und getestet. OEMs wie Daimler Trucks, MAN oder Volvo Trucks setzen gezielt auf elektrisch betriebene Flottenfahrzeuge, oft mit Fokus auf genau jene Ladeleistungen, die über High Power Charging realisierbar sind. Der Rollout entsprechender Fahrzeugmodelle ist in vollem Gange, sodass der Bedarf an leistungsstarken Ladepunkten innerhalb der nächsten Jahre weiter steigen wird.

Vorausschauendes Handeln zahlt sich also doppelt aus: Unternehmen, die bereits heute in die passende Ladeinfrastruktur investieren, sichern sich nicht nur technische Anschlussfähigkeit und operative Effizienz. Sie positionieren sich auch als nachhaltiger Partner in der Lieferkette. Mit einem durchdachten Ladeinfrastrukturkonzept, wie es ChargeOne anbietet, sind Sie optimal aufgestellt für den elektrifizierten Güterverkehr von morgen.

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