Optimale Nutzung der Stromkapazität: statisches vs. dynamisches Lastmanagement

Im Oktober 2024 lag der Anteil an E-Autos an den gesamten Pkw-Neuzulassungen bei 15,3 Prozent. Mit der wachsenden Zahl an Elektroautos steigt auch der Strombedarf, um diese zu laden. Doch wie lässt sich die verfügbare Stromkapazität effizient nutzen, ohne Überlastungen zu riskieren? Die Antwort lautet: Lastmanagement, das die Ladeleistung bei hoher Netzbelastung reduziert und damit Kosten senkt und die Effizienz steigert.

Inhaltsverzeichnis

So funktioniert Lastmanagement

Stellen Sie sich Ihr Stromnetz wie ein Wasserrohr vor: Wenn zu viele Wasserhähne gleichzeitig laufen, sinkt der Druck. Andernfalls würden die Rohre durch zu hohen Druck Schaden nehmen. Ähnlich verhält es sich mit dem Strom, wenn kein Lastmanagement stattfindet: Übermäßiger Verbrauch führt zu Lastspitzen und kann das Netz überlasten.

Hier setzt dynamisches Lastmanagement an. Diese Technologie verteilt die verfügbare Energie gezielt, um sicherzustellen, dass alle Verbraucher – beispielsweise Elektrofahrzeuge – effizient versorgt werden.

Darum ist Lastmanagement so wichtig

Häufige Lastspitzen, also Momente, in denen mehr Strom benötigt wird als verfügbar ist, erhöhen die Kosten: Netzentgelte steigen, der Stromverbrauch wird ineffizient. Schlimmstenfalls kann es zu Stromausfällen kommen. Lastmanagement adressiert genau diese Herausforderung.

Vorteile im Überblick:

  • Effizienz: Vermeidung von Energieverschwendung durch optimale Verteilung.
  • Kostensenkung: Reduktion von Spitzenlasten und Netzentgelten.
  • Nachhaltigkeit: Bei Smart Charging Integration eines möglichst hohen Anteils an erneuerbaren Energien in den Ladeprozess.

Wie genau funktioniert Lastmanagement?

Für Ladeinfrastruktur im Bereich Elektromobilität kommen unterschiedliche Strategien zum Einsatz:
  • Verteilung der Ladeleistung: Die verfügbare Energie wird gleichmäßig oder unterschiedlich auf die angeschlossenen Fahrzeuge verteilt.
  • Dynamische Anpassung: Die Ladeleistung reagiert flexibel auf den Stromverbrauch anderer Geräte.
  • Priorisierung: Bestimmte Ladevorgänge, z. B. für Flottenfahrzeuge wie Elektrobusse, werden bevorzugt behandelt.
  • Einbindung erneuerbarer Energien: Das Laden erfolgt bevorzugt, wenn viel Solar- oder Windstrom verfügbar ist.
Diese Maßnahmen können individuell kombiniert werden, um Ladeinfrastrukturen optimal an die Anforderungen anzupassen.

Statisches vs. Dynamisches Lastmanagement

Zwei Ansätze stehen für das Lastmanagement zur Verfügung – beide mit Vor- und Nachteilen:

Statisches Lastmanagement

Beim statischen Ansatz wird die maximale Ladeleistung festgelegt und gleichmäßig auf alle Ladestationen verteilt. So wird verhindert, dass zu viele parallele Ladevorgänge die Infrastruktur überlasten. Vorteile sind die geringeren Anschaffungskosten und die einfachere Installation und Bedienung. Ein Nachteil ist, dass nur bedingte Anpassungen an den aktuellen Stromverbrauch möglich sind. Zudem ist das Risiko einer Überlastung höher, da nicht in Echtzeit reagiert werden kann.

Dynamisches Lastmanagement

Dynamische Systeme passen die Ladeleistung in Echtzeit an den Stromverbrauch an und sorgen so für maximale Flexibilität. Die Vorteile liegen in der optimalen Nutzung der Netzkapazität, der effizienten Vermeidung von Lastspitzen und bei der hohen Anpassungsfähigkeit an einen schwankenden Energiebedarf. Die Anschaffungskosten fallen jedoch oft höher aus, und Installation sowie Wartung erfordern mehr Aufwand.

Welches System passt zu Ihrem Bedarf?

Die Wahl zwischen statischem und dynamischem Lastmanagement hängt von der Größe und Nutzung Ihrer Ladeinfrastruktur ab.

Statisches Lastmanagement eignet sich für:

  • Kleine Flotten mit wenigen Fahrzeugen.
  • Haushalte oder Unternehmen mit konstantem Energiebedarf.

Dynamisches Lastmanagement empfiehlt sich für:

  • Große Flotten mit vielen Ladepunkten.
  • Unternehmen mit stark schwankendem Stromverbrauch.
  • Komplexe Energieszenarien, z. B. durch die Kombination mit Photovoltaikanlagen.

Eine gründliche Analyse Ihrer Anforderungen ist der Schlüssel: Wie viele Fahrzeuge sollen geladen werden? Wie variabel ist Ihr Energieverbrauch? Welches Budget steht zur Verfügung? Unsere erfahrenen Berater helfen Ihnen gerne dabei, die optimale Lösung zu finden.

Fazit: Dynamik für die Zukunft

Die Anforderungen an Ladeinfrastrukturen wachsen – und damit auch der Bedarf an flexiblen Lösungen. Während statisches Lastmanagement eine solide Basis für kleine Anwendungen bietet, ist dynamisches Lastmanagement die richtige Wahl für zukunftsfähige, skalierbare Systeme.

Investieren Sie frühzeitig in dynamische Lösungen, um steigende Anforderungen zu bewältigen und gleichzeitig die Kosten zu senken. Mit Smart Charging nutzen Sie Ihre vorhandene Infrastruktur optimal und sind bestens auf die Elektromobilität der Zukunft vorbereitet.

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